Religion und Gewalt bei den Kindern Abrahams
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Da schlachten sie einander ab – in Syrien, im Irak und an so vielen anderen Orten in der Welt gibt es Wirtschafts- und Religionskriege. Jetzt schlägt der Hass bis nach Paris durch und metzelt ausgerechnet diejenigen nieder, die das vielleicht einzige, was uns aus diesem Wahnsinn retten kann, unverdrossen vertreten: den radikalen, vor keinem Tabu zurückschreckenden Humor.
Was bringt die Menschen eigentlich zu all diesen verrückten Glaubensvorstellungen: Jihad, Paradies, Hölle, Jüngstes Gericht? Dann stellen sie auch noch Gesetze auf, die aus dem Jenseits begründet werden und beharren darauf, damit Recht zu haben. Wer nicht erfahren hat, was Buddha und Jesus, Rumi und Meister Eckhart, Walt Whitman und Osho erfahren haben, wird nicht verstehen, was religiöse Menschen antreibt. Und was einen Abu Bakr al-Baghdadi, den Kalifen des IS in Syrien, von einem Dalai Lama unterscheidet. Beides sind hochreligiös motivierte Menschen, der eine bringt ungeheuren Schaden über die Menschheit, der andere unermesslichen Segen.
Warum wird das nicht erforscht? Warum gibt es keine wissenschaftlichen Institute, die sich damit befassen, keine TV-Serien, Zeitschriften, Welt-Konferenzen hierzu? Auch in den Antworten auf das Massaker von Paris, die man jetzt überall liest, dämmert kaum irgendwo eine Lösung auf. Die Gewalt, der wir im Islam begegnen, ist auch schon in der jüdischen und christlichen Religion beheimatet. Das christliche Alte Testament (die jüdische Tora), strotzt vor Gewalt, ebenso wie der Koran. Solange noch Mächtige irgendeine dieser alten Erzählungen für eine Heilige Schrift halten, der wir heute zu folgen hätten, wird es religiöse Kriege geben und religiös begründete Massaker. Und sei es, wie so oft bei Kriegen und anderen Schandtaten, dass die Gründe wirtschaftliche sind, man die eigenen Motive aber aufwertet mit der Metaphysik einer anerkannten sozialen Gruppe.
Die drei gewalttätigsten Religionen der Erde beziehen sich alle drei auf Stammvater Abraham, der dafür geehrt wird, dass er fast seinen eigenen Sohn abgemurkst hätte, weil ihm in einer Vision ein Phantom erschien, welches das verlangte. Kein Wunder, dass diese drei Religionen gewalttätig sind! Wir sollten lieber Väter und Mütter ehren, die ihren Kindern niemals sowas antun würden, egal welche Visionen sie haben.